
Will ICH wirklich mein LEBEN leben?
In meiner Arbeit mit schwerkranken Menschen bin ich für mich auf die Erkenntnis gestoßen, dass eine Aufstellung einen verbesserten Erfolg hat, wenn die Patientin, der Patient ganz deutlich in seiner „ganzen Präsenz“ zum Leben steht. Erst dann kann in meiner Haltung das Symptom oder die Krankheit in der Realität des Moments angeschaut werden und auch möglicherweise gelöst. Ansonsten besteht für mich eine theoretisch bewegende Aufstellung im Raum, aber das wirkliche "JA" liegt unausgesprochen im Keller und kommt da uach nicht ans Licht und somit erreiche ich vielleicht nur eine Teilwirkung in der Symptomaufstellung. Und mir ist dies dann zu wenig.
Das uneingeschränkte „Ja von Anbeginn bis zum Tode“ ist für mich die Eintrittskarte zu einer lösenden Symptom- und Krankheitsaufstellung.
Den eigenen Weg finden
Um dem eigenen Weg eine Be-Deutung zu geben, sollten wir eine Haltung der fließenden Leichtigkeit zulassen, damit die Lebensaufgaben einen anderen oder spürbar leichteren Lösungsweg erfahren.
Rüdiger Dahlke schreibt in seinem Buch „Der Körper als Spiegel der Seele, Seite 16“ folgendes:
„Hilfreich für unser Unterfangen ist ein wesentlicher, verschiedene östliche Philosophien verbindender Gedanke. Danach sucht jede Seele, die sich inkarnieren will, ihre Eltern selbst und mit ihnen der Körper sowie ein passendes Umfeld, um die Lebensaufgaben optimal zu lösen“
Dieser Gedanke ist öfter intellektuell anzutreffen, nur die „Lebens-Präsenz“ oder eben die „Nicht-Präsenz“ zeigt Zweifel an der Richtigkeit dieser Gedanken. Und derweil geht das Leben aber weiter
und weiter. Wie geht es uns mit unserem eigenen LEBEN?
Deuten und annehmen
Anstatt zu werten darf sich jede Person entscheiden, wie zufrieden oder ausgesöhnt er, sie, es mit sich und der Welt der äußeren Formen SEIN möchte. Hier kann die Systemaufstellung mit der Form des Lebenslaufes eine erste lösende Wirkung - als einen Weg von vielen - erzielt werden.
Echte Lösungen sind in der Regel innen zu finden
„Echte Lösungen sind in der Regel innen zu finden und wirken sich dann positiv nach außen auf den Körper aus. Obendrein werden alle Lösungen aus eigener Kraft subjektiv als wesentlich befriedigender empfunden.“ Rüdiger Dahlke, Der Körper als Spiegel der Seele, GOLDMANN 2009, Seite 48.
Das Aufstellungsformat „Der Lebenslauf“ oder Lebensfluß beginnt an der Quelle und mündet im Großen Ganzen. Ich könnte auch sagen im Einssein. Natürliche Flüsse schlängeln sich ohne Menschliche Einflüsse mäanderförmig durch die Landschaft, Region oder Welt. Genauso ist der Aufstellungsfluss auch gestaltbar.

Aus Nachhaltigkeitsgründen Tredfort-Teppiche
Ich bevorzuge aus Nachhaltigkeitsgründen sowie der Natürlichkeit Tredfort-Teppiche mit seinen besonderen Eigenschaften mit Kaschmir Ziegenhaar. Aus der Meterware schneide ich Teppichgedrittelte Bögen, Kreise, Quadrate und andere Sonderformen per Hand zu, damit sich die Formen aneinandergelegt - wie aus einem Baukasten - eben ein Fluß am Boden zeigt. Der Lebensfluss belebt den Aufstellungsraum, aber viel wichtiger, er wird zum hilfreichen Aufstellungs-Werkzeug für alle Teilnehmenden!

Die Seele zeigt sich im Fluss oder auch nicht
Meine These ist: „Wenn Kranke „Ja zum Leben sagen", ist eine heilende Seelenbewegung möglich." Aus meiner Sicht beherbergt eine uneindeutige, meist unsichtbare ZURÜCK-Haltung eine Unsicherheit zur eigenen Situation. Deshalb biete ich das für mich bewährte Aufstellungs-Experiment bei Krankheit- und Symptomaufstellungen grundsätzlich an. TeilnehmerInnen er-LEBEN und er-spüren ihren ureigensten Lebenslauf oder nehmen ihn erstmalig wahr. Sie erspüren die Bewegung im Fluss des LEBENs von der Quelle bis zur Mündung (also auf dem Teppichfluss) und was es für sie be-DEUTET. Für alle Teilnehmenden im Raum wird "die Wirkung“ im Lebensfluss sichtbar.
Jede/jeder TeilnehmerIn wird spüren, wenn er, sie, es dem Leben „wirklich Hallo sagen kann“ mit dem Satz
„Ja, ICH will LEBEN!“,
und was passiert, wenn er, sie, es auf der Quelle beginnt. Was das macht … Ich begleite dICH achtsam auf deinem Lebenslauf!
Versöhnung, Freiheit und Liebe
Nur durch Versöhnung findest du deine Freiheit und letztendlich einen Lösungsweg z. B. bei Krankheiten, Symptomen, Blockaden oder Konflikten ... oder das Wichtigste ... die Liebe zu dir und das du genauso SEIN darfst, so wie du bist ... mache dICH auf!
Beste IMPULSE aus dem HERZen von Holstein
Peter Köstel
Entwickler. Aufsteller. Brückenbauer.
PS: Wie soll ich mir die Wirkungen auf dem Lebenslauf vorstellen?
Drei Beispiele
Beispiel 1: Eine ME/CFS-Patientin, ca. 60 Jahre, möchte gleich als Erstes über den Fluss und tanzt darauf und springt wie ein kleines Kind wenn es durch Pfützen bewegt, dadurch ab und zu neben den Lebenslauf. Deutlich wird, nimmt sie ihr Leben im Fluss wahr? Der Lauf durfte dreimal wiederholt werden, bis ein Kontakt mit dem eigenen Lebensfluß und Lauf möglich war.
Beispiel 2: Eine Patientin mit ständigen Bein- und Fußbrüchen stellt sich ihrer Situation, weil es im wahrsten Sinne des Wortes so nicht weitergeht. Aber genau das passiert ihr jetzt zu Beginn ... es ist ihr fast nicht möglich ihren Lebensanfang (Quelle) zu betreten. Auf dem Weg durch den Fluss geschieht noch so manches um letztendlich unter Applaus der Teilnehmenden sagen zu können "JA! ICH will LEBEN!".
Beispiel 3: Ein ALS-Patient im fortgeschrittenen Stadium öffnet sich als ca. 50 Jähriger ehemaliger Geschäftsführer in einem Konzern erstmalig der Aufstellungsarbeit. Er hat sich zuvor 6 Lebenslauf-Aufstellungen scheinbar ganz genau angeschaut und macht wie bei einer Kür jetzt "alles richtig". Ich lasse es zu und am Ende breitet es die Arme aus ... Ich bitte ihn erneut zu beginnen, aber als die Person, die er ist ... Der Geschäftsführer und die Managemnet-Trainings sind gerade nicht gefragt, es geht um sein "JA zum LEBEN". Die amyotrophe Lateralsklerose ist eine nicht heilbare degenerative Erkrankung des motorischen Nervensystems, also sehr ernst ... eigentlich, da braucht es keine Show mehr ... und so war sein zweiter Weg mehr als bewegend ...
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